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"Das höchste der Gefühle" - Das Finale der Damenbundesliga

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"Das höchste der Gefühle" - Das Finale der Damenbundesliga

Am Wochenende steigt in Trier das Finale der Damen Tischfußball-Bundesliga. Während sich Außenstehende die Augen reiben, dass es eine Kickerbundesliga gibt, fiebert die Community dem prestigeträchtigsten nationalen Teamwettbewerb der Welt entgegen. Die Konzepte und Wege zum Titel der Teams könnten unterschiedlicher nicht sein: Vom Starensemble gespickt mit internationalen Neuzugängen und Topspielerinnen bis zum eingeschworenen Team, das seit Wochen in der Vorbereitung und Analyse steckt ist alles dabei. Wir stellen euch die aktuell vier besten Teams und Anwärterinnen auf den Titel vor.

Live kann man die Bundesliga ab Samstag 13.30 Uhr live mitverfolgen. https://www.twitch.tv/foosballtv

Das interessanteste Kickerprojekt dieser Tage ist wohl das von Fooszination Hamburg. Dabei steht dieses noch ganz am Anfang, trotzdem erregt es große Aufmerksamkeit, weil die Spielerinnen zuletzt die deutsche Meisterschaft und andere Großevents aufgemischt haben. Djamila Nader wurde Zweite im Einzel bei der DM, paar Wochen später gewann sie das ITSF Masters in Bonn. Julia Wohlgemuth hat mit Sanna Dibowski das absolute Favoritendoppel Linh Tran und Pia Merbach besiegt und Platz 1 bei der DM im Doppel belegt. „Mich ehrt, dass wir so in den Fokus geraten. Die Bundesliga ist natürlich das höchste der Gefühle als Team, aber die Favoritenrolle möchte ich noch fernhalten von uns“, so Oliver Westphal.

Foto - Sebastian Dietrich: Maura Porrmann links als Erfahrene, Djamila Nader rechts als Newcomerin im Einzel bei der DM. In Trier tragen sie beide das Trikot von Fooszination.

maura-djamilaEr ist als aktiver Coach die Schlüssel- und für manche auch Reizfigur. Zu den festen Fooszination-Abläufen gehören „Analysen vor und nach den Turnieren, außerdem führe ich eine Kartei von Gegnerinnen und Teams, die stetig wächst. Ich sehe da durchaus Parallelen zum Football, wo Spielzüge und Lösungen vorbereitet und entworfen werden. Die Vor- und Nachbereitung ist ein großer Schlüssel aus meiner Sicht“. Westphal verzichtet selbst aufs Spielen sondern geht voll in die Trainerrolle. Einige werfen ihm vor, er übertreibe es mit dem Coaching. „Das habe ich vielleicht auch, aber ich lerne selber ja auch viel. Und es kennt ja auch niemand den Inhalt. Da wird dann auch gemutmaßt. Entscheidend ist ja immer, dass wir uns alle entwickeln wollen". Die Spielerinnen sind alle aus Hamburg, das erleichtert das regelmäßige Training. Als Honorierung der Arbeit als Team sieht er, dass zuletzt die Teamweltmeisterin und Topspielerin Maura Porrmann nach einigen abgelehnten Anfragen, von sich aus auf Westphal zukam und sich angeschlossen hat. Erstmal auf Probe, "nach ein paar Wochen hatte ich aber schon das Gefühl, dass das Paket sie voll überzeugt".

Das zweite Hamburger Team sind die Hamburger Löwen. Das Team um die professionelle und aktuell erfolgreichste Kickerspielerin der Welt, My Linh Tran, ist „mit super viel Erfahrung“ ausgestattet. „Wenn wir auf unserem Peak spielen, dann bin ich davon überzeugt, dass wir gewinnen“, erzählt Tran ohne Umwege. Neben ihr sind mit Amalie Bremer, Lea Kvistgard oder Ecaterina Sarbulescu ehemalige oder amtierende Weltmeisterinnen mit im Kader. Und nicht zu unterschätzen, „der Bonzini-Vorteil“, wie Tran ihn nennt. Auf der BuLi wählt jedes Team einen Heimtisch. In dem Fall den französischen Bonzini, der in Dänemark sehr verbreitet ist. Gegenüber den anderen zugelassenen Modellen ist der Bonzini am schwersten zu spielen und hat viele Eigenheiten.

Foto - SurfUp Agentur: Sullivan Rue, Nationalspielerin und Shootingstar in den USA reist nach Trier und will mit den Bears Berlin angreifen. 
sullivan-rue-actionInteressant ist das Modell der Bears Berlin. Lilly Andres ist Teamweltmeisterin und seit über einem Jahrzehnt nicht wegzudenken aus der deutschen Kickerszene. Sie ist die treibende Kraft bei den Bears. 2009 gründet sie das Team unter anderem mit Ellen van Onckelen (Belgien) und Ekaterina Atanasova (Bulgarien). Nach und nach stießen weitere Topleute dazu. Samantha di Paolo (Schweiz), Blagovesta Hoffmann (Bulgarien), Amber Starren (Niederlande), die Bears könnten auch eine Weltauswahl sein. Der letzte Coup: Shootingstar Sullivan Rue und ihre Partnerin Hannah Smith von den US-Girls reisen aus den Staaten an. „Trotzdem sind wir Family. Wir sind mit 10 Spielerinnen plus Ehrenbärin und Gründerin Vivi Widjaja vor Ort. Einerseits die Qual der Wahl, andererseits auch ein Vorteil. Mit diversen Supportern setzen wir auf eine gute und lautstarke Gesamtstimmung. Am Finaltag bekommt noch jede von uns ein kleines Symbol, das für Sieg steht auf den Finger. Die Winning Fingers. Manche haben sich das Symbol sogar tätowieren lassen", erzählt Andres. Die Bears gewannen 2012 - 2016 und 2018. 

 "Alles versuchen", aber nichts erzwingen, so lautet die Devise bei der Kickercrew Bonn. „Einen Titel verteidigen ist immer besonders schwer. Zumal die Bundesliga von Jahr zu Jahr stärker wird“, meint Nina Schütz. Der Sieg letztes Jahr gegen die Löwen Hamburg war durchaus eine kleine Sensation. Die Erfahrung Champions League in Rom als Belohnung vergangenes Jahr besonders. Wir sind auch gut aufgestellt und haben alle fit zusammen, das war nicht ganz klar, weil bei einigen Kickernachwuchs unterwegs ist“, so Schütz zwinkernd. Sie ist Kapitänin, die Hierarchie im Team aber flach und gemeinschaftlich. Welche Herangehensweise sich am Ende auszahlen wird, zeigt sich spätestens am Finaltag am Sonntag. 

 

 


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